05 April 2008 Bereits zum 15. Mal packten einige WSC-Aktiven die Wohnwagen, Bootshänger und Autos und machten sich auf den Weg in den Süden: nach St. Pierre de Boeuf.
Mit jahrelanger Erfahrung wurde nach der Ankunft das Lager aufgeschlagen. Famile Spülbeck, die schon einen Tag zuvor angereist war, hatte sich um das Essen gekümmert, sodass einem gelungenen Start in eine tolle Woche nichts mehr im Weg stand. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde im Zelt waren alle eingestimmt. Unter den Kindern und Jugendlichen wurde abends schon diskutiert, wer wo wie oft schwimmen würde und dass man direkt voll durchstarten wolle.
Schließlich waren alle heiß auf den Kanal. Doch wie so oft, wenn man meint alles sei bester Ordnung, ließ die Ernüchterung nicht lange auf sich warten. Das Wasser war weg. Stattdessen konnten am Sonntagmorgen erst einmal alle den trockenen Kanal bestaunen. Das hatte zwar auch was, war aber nicht so schön wie mit Wasser.
Also hieß es: „10 Uhr Krisensitzung mit Theo im Zelt." Inzwischen hatte man auch herausgefunden, dass bis Mittwoch auf dem Kanal nichts zu machen sei. Kurzer Hand wurde also ein neues Programm zusammengestellt, welches jeden auf seine Kosten kommen lassen sollte.
Während die einen sich an zwei Tagen zum Paddeln nach Sault Brenaz aufmachten und dort am Montag bei schönstem nasskalten Regenwetter in die fast ganz nassen Paddelsachen stiegen (zum Paddeln auf der Strecke hat es sich allemal gelohnt), blieb der andere Teil am Campingplatz und verbrachte die Zeit mit Paddeln auf dem See und Lutscherkaufen in Mallevalle.
So wurde in den „Überbrückungstagen" eine Schnitzeljagd veranstaltet, die auch den Streckenposten einiges abverlangte. Die einen sonnten sich im Café, eine zweite Gruppe ließ Haribo-Würmchen von der Brücke baumeln und wieder andere standen im kalten Wind auf der Brücke und verteilten Äpfel.
Mit Plastikbooten versuchten dann manche am Dienstag das Unmögliche: Paddeln auf dem Kanal. Einige lustige Fotos sind dabei bestimmt entstanden.
Als die „Trockenpaddeler" tatsächlich den Weg bis ans Ziel geschafft hatten, bot das Wehr am Ende des Sees ein weiteres Highlight.
In der Zeit in der nicht gepaddelt wurde traf man sich oft am Volleyballplatz. Neben dem Ziel, den Ball über's Netz zu schlagen, war es manchmal echt komisch einfach nur den bunten Haufen im eigenen oder gegnerischen Feld zu beobachten. Egal, ob bereits erfahren oder zum ersten Mal das Wort „pritschen" zugerufen bekommen, alle waren dabei; zu mindest mit den Händen in den Taschen.
An einem Abend stellte Martin vor versammelter Mannschaft das Werwolfspiel vor, bei dem trotz schlafender Dorfbewohner (Die Mitspieler sind die Dorfbewohner.) das Zelt kochte. Auch sonst wurden Spiele gespielt, die die Truppe zusammenbrachten. Und am Mittwoch kam dann auch tatsächlich das lang ersehnte Wasser. Randvoll erwies sich der Kanal einmal mehr als idealer Ort für Sport, Spaß, Abenteuer und Herausforderungen.
Jede Gruppe konnte sich endlich im Wildwasser austoben. So gab es diejenigen, die in ihren Plastikschüsseln die Wellen genauestens austesteten.
Manche tasteten sich langsam Kehrwasser für Kehrwasser von unten nach oben. Eine andere Gruppe versuchte ihre Slalomfähigkeiten zu verfeinern. Und zwischendurch traf man auf die Erwachsenen, die einer mutiger als der andere durch die Wellen geschwappt kamen.
Doch auch diese Woche verging mal wieder wie im Flug. Da hatten wir endlich Wasser auf dem Bach und schon war wieder Abreisetag.
Trotz einiger Blessuren, die nicht nur vom Paddeln stammten und mancher Erkrankung, denke ich, dass die Woche für jeden ihren Reiz hatte.
Man kann sich eigentlich nur bei allen bedanken, die dabei waren und somit für eine ordentliche Portion Spaß gesorgt haben.
Dazu gehört wie in jedem Jahr auch das Kochteam, das trotz der ein oder anderen internen Meinungsverschiedenheit topp Essen kreiert hat.
Schlussendlich ist also festzuhalten, dass es die Osterfahrt 2008 geschafft hat neue und alte Mitfahrer zu begeistern.
J. Faber