Dormagen, 07. Oktober 2024 Die Deutschen Meisterschaften im Kanuslalom fanden am letzten Wochenende in Hagen-Hohenlimburg statt und insbesondere die teilnehmenden Frauen vom WSC Bayer Dormagen begeisterten durch hervorragende Leistungen. Am Samstag holte das Damenteam in der Besetzung Anna Faber, Marie Gottowik und Katharina Peter überraschend die Bronzemedaille und am Sonntag setzte Faber noch einen drauf und fuhr im Einzel kampfbetont und fokussiert ebenfalls auf Platz drei.
„Unser Mannschaftslauf war sehr cool. Ich glaube so richtig hat niemand damit gerechnet, dass wir eine Medaille gewinnen, am wenigsten ich“, freute sich Peter, die kurzfristig für Liv Konrad eingesprungen war, da diese eine Coronainfektion auskurieren musste. Voll konzentriert zeigten die Drei mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung einen Null-Fehler-Lauf und sicherten damit eine Medaille für NRW. Sieger wurden die drei Plochmannschwestern der SGV Nürnberg-Fürth, die im letzten Jahr bereits die Meisterschaft für sich entscheiden konnten. Auf dem zweiten Platz kam das Team von Schwaben Augsburg, es wurde von der diesjährigen Olympiazweiten Elena Lilik angeführt. Die starken Leipziger mit der Olympiadritten von Tokio, Andrea Herzog, ließen die Dormagenerinnen aber hinter sich.
Am Freitag war allen drei WSC-Frauen der Einzug ins Halbfinale gelungen, Faber mit Platz 3 und Gottowik als Elfte bereits im ersten Lauf. Peter sicherte sich die Teilnahme mit Rang 2 im zweiten Durchgang. Im Halbfinale am Samstag gelang Faber mit dem 9. Platz der knappe Einzug ins Finale der Top Ten. „Ich war etwas angespannt, denn wenn ich das Finale nicht erreicht hätte, könnte ich im kommenden Jahr nicht bei den Qualifikationsrennen zur WM-Teilnahme mitmachen“, so Faber, die immer noch großen Spaß an ihrem Sport hat, in dieser Saison aber nur wenige Rennen bestritt. Gottowik mit Platz 15 und Peter mit Platz 20 blieb die Finalteilnahme zwar verwehrt, alle drei waren aber sichtlich zufrieden mit ihren Ergebnissen. Die jungen Frauen können nicht mehr die notwendige Zeit aufbringen, um Kanuslalom als Leistungssport zu betreiben. Gottowik hat letztes Jahr ihren Master gemacht und arbeitet zurzeit in einem Trainingsprogramm bei Uniper. Peter verbrachte den Winter im Rahmen ihres Studiums in Afrika und Faber ist stark eingespannt in ihr Volontariat bei der Augsburger Allgemeinen.
Das hindert Faber aber nicht daran, jede freie Minute mit Sport zu verbringen. Sei es im Kraftraum, auf dem Eiskanal in Augsburg, auf den vielen schönen Flüssen in den Alpen oder auch bei ihrer neuen Leidenschaft auf dem Rennrad. Dass sie noch vorne mithalten kann, bewies sie dann am Sonntag im Finale. Sie starte befreit ins Rennen und meisterte jede Welle, Walze und alle Tore fehlerfrei. Damit verbesserte sie sich mit einer Fahrzeit von 102,28 um über 5 Sekunden zum Vortag und setzte eine Marke für die starke Konkurrenz. Die reihte sich dann im weiteren Verlauf des Rennens hinter Faber ein und nur Newcomerin Paulina Pirro aus Bad Kreuznach (1.) und Topfahrerin Lilik (2.) waren noch schneller. „Wow! Mit einer Medaille habe ich gar nicht gerechnet“, freut sich Faber.
Weitere gute Ergebnisse in der Leistungsklasse erkämpften Jeffrey Piontek und Lars Schwellinger im Canadier als Siebzehnter und Zweiundzwanzigster sowie Davie Engel mit Platz 25 im großen Feld der Kajakfahrer. Bei den Junioren erreichte Tom Tanha Rang 38, Florian Remmer und Joscha Wallraff bei der männlichen Jugend Platz 55 und 59.
Das Canadierteam mit Piontek, Schwellinger und Tom Seeger vom NKC Neuss kam auf Platz 6. Juniorenteam Tanha-Remmer-Wallraff wurde Achtundzwanzigster. „Ich bin zufrieden“, resümiert Jugend- und Juniorentrainerin Peter, „Die Saison war lang und mit vielen Wettkämpfen. Jetzt im Rückblick sind alle mit jedem Wettkampf besser geworden.“
Geschrieben: E. Faber Fotos: WSC