Dormagen, 28. April 2025 Nach zwei von vier Wettkampftagen zur Qualifikation für die deutschen Nationalmannschaften im Kanuslalom ist Marten Konrad vom WSC Bayer Dormagen seinem Ziel ein ganzes Stück nähergekommen. Während er sich am Samstag von Rang 13 auf 8 steigerte, überzeugte er am Sonntag durch einen fabelhaften Lauf mit Platz zwei. Anna Faber startete ebenfalls durchwachsen in den ersten Tag mit Rang 12 und 9. Am Sonntag lief es für sie dann auch besser und sie fuhr auf Rang 6.
Für diese Saison waren die Wettkampfregularien verändert worden. Statt bisher insgesamt 4 Wettkämpfe gibt es nun 6, drei in Augsburg und drei in Markkleeberg bei Leipzig. Reduziert wurden jedoch die Einzelrennen. Jedes Rennen wird direkt als Finale gewertet, zwei der sechs Wertungen können am Ende gestrichen werden. Auslöser dafür sind die neuen internationalen Wettkampfbedingungen und die zusätzlichen Entscheidungen im Extremslalom. Dafür musste Zeit gewonnen werden.
„Jetzt bin ich glücklich, das war ein guter Lauf von mir“, kommentierte Konrad seinen 2. Platz im dritten Rennen. Nur Hannes Aigner, der erfahrene und über viele Jahre Weltklassefahrer aus Augsburg, war schneller als der neunzehnjährige Dormagener. Dafür konnte er die beiden Olympiateilnehmer von Paris, Noah Hegge und Stefan Hengst, in diesem Rennen schlagen und schonmal ins A-Team reinschnuppern. „Mein Ziel ist die U23-Nationalmannschaft“, so Konrad. Die hatte er auch im letzten Jahr erreicht, hatte sich aber zu Saisonbeginn an der Schulter verletzt und konnte bis zum Herbst gar nicht mehr auf dem Wasser trainieren. Auch der 8. Platz im zweiten Rennen war für seine persönliche Zielsetzung nicht schlecht, denn immerhin war er damit hinter Enrico Dietz aus Bad Kreuznach zweitbester Nachwuchsfahrer. Aber Konrad war nicht zufrieden mit sich: „Ich hab‘ mich nicht im Rennen gefühlt, im Training kann ich das viel besser.“ Und wie gut er das nach seiner langen Rekonvaleszenz schon wieder kann, zeigte er dann am Sonntag. Erst hieß es noch zittern, denn an einem Tor wurden ihm 50 Strafsekunden angezeigt. Doch nach dem Videobeweis war sein hervorragender zweiter Platz in trockenen Tüchern und Vater und WSC-Sportwart Stefan Konrad konnte mit seinem Sohn und dem Trainer David Krajnik jubeln. Mit diesem zweiten Platz schrieb Marten WSC-Geschichte: Es war der erste Podestplatz für K1 Herren in einer Quali seit über 20 Jahren. Damals hieß der Glückliche Thomas Becker.
Anna Faber erfüllte sich ihr Ziel auch am Sonntag: „Ich will einfach einen schönen Lauf hinlegen. Heute hat es richtig Spaß gemacht“. Mit einer Platzierung unter die ersten Drei, war bei der Full-Time-Journalistin nicht zu rechnen. Dennoch war sie mit ihren Ergebnissen am Samstag unzufrieden. Am Ende freute sie sich über den Dreifachsieg ihrer Freundin Ricarda Funk, der Olympiasiegerin von Tokio. Am kommenden Wochenende fallen dann die Entscheidungen im Wildwasserpark Markkleeberg.
Geschrieben: E. Faber Fotos: WSC