Kräftemessen beim Weltranglistenrennen in Huningue

Dormagen,  27. März 2024   Starke Leistungen von WSC-Kanuten gab es am Wochenende beim ICF-Weltranglistenrennen in Huningue (Hüningen) im Dreiländereck der Schweiz, Frankreich und Deutschland. Marten Konrad beeindruckte mit einem nahezu traumhaften Kajak-Halbfinallauf und Anna Faber mit dem 6. Platz im Finale der Kajakfrauen.

Faber, die ihren Schwerpunkt seit einem Jahr auf die berufliche Karriere verlegt hatte – zurzeit macht sie ein Volontariat bei der Augsburger Allgemeinen Zeitung -, war mit gemischten Gefühlen angereist. Im Vergleich zu der kompletten deutschen Kanuelite, die in Hüningen an den Start ging, konnte sie im Winter deutlich weniger trainieren und an keinem Warmwassertraining in südlichen Gefilden teilnehmen. „Ich wusste gar nicht, wo ich stehe, hatte mit aber dennoch das Finale als Ziel vorgenommen“, erklärte sie. Und das sollte ihr auch gelingen. Im Vorlauf noch auf Platz 12 steigerte sie sich im Halbfinale und zog als Achte in den entscheidenden Wettkampf der Top Ten ein. Hier verbesserte sie sich nochmal um zwei Plätze und belegte am Ende mit zwei Torberührungen Rang sechs in der internationalen Konkurrenz. Faber zeigte sich zufrieden: „Das freut mich, dass ich noch vorne mitfahren kann.“ Erste wurde Olympiasiegerin Ricarda Funk vor Alena Marx aus der Schweiz und Elena Lilik von Kanu Schwaben Augsburg.

Konrad hatte sich tags zuvor als 23. für das Halbfinale der besten vierzig Fahrer qualifiziert. Hier ging er beherzt an den Start und traf von Anfang an die Ideallinie. Ohne Torberührung flog der Achtzehnjährige fokussiert und kraftvoll durch den Parcours und zeigte einen fantastischen Lauf. Mit der fünftbesten Fahrtzeit reihte er sich unter internationale Topfahrer ein und schob sich sogar noch vor alle deutschen Nationalmannschaftsmitglieder. „Das war ein geiler Lauf“, freute sich Konrad. Leider hatten die Schiedsrichter an Tor 14 eine falsche Befahrung ausgemacht, und so wurden ihm nachträglich 50 Strafsekunden angerechnet, die ihn auf Platz 33 zurückwarfen. „Wir haben alle keinen Fünfziger gesehen und noch Protest eingereicht. Da es aber keine Videoaufnahmen gab, blieb er erfolglos“, kommentierte Faber den unglücklichen Ausgang. Für Konrad eine Erfahrung zum Abhaken. Was zählt sind die Qualifikationsrennen für die U23-Nationalmannschaft im April in Augsburg und Markkleeberg.

Vom WSC Bayer Dormagen nahmen außerdem noch Marie Gottowik und Jeffrey Piontek am Wettkampf teil. Gottowik gelang es, sich als Dreißigste für das Halbfinale zu qualifizieren und steigerte sich hier auf Rang 23. Piontek belegte im Kanadier Platz 39.

Geschrieben: E. Faber

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