Anna Faber verpasst EM – WM-Teilnahme bleibt offen

Dormagen, 27 April 2021 - Fokussiert bis aufs letzte kämpfte Anna Faber vom WSC Bayer Dormagen vom 23. bis zum 25. April um ein Ticket zur Europameisterschaft im Kanuslalom. In einem harten Fight kam sie am letzten Wettkampftag hinter ihrer Hauptkonkurrentin Cindy Pöschel ins Ziel und vergab dadurch die Teilnahme an der Europameisterschaft in Ivrea/Italien.

Einziger Austragungsort der diesjährigen Ausscheidungen für die Teilnahme an internationalen Wettkämpfen war am letzten Wochenende Markkleeberg bei Leipzig. Unter Ausschluss der Öffentlichkeit und strengen Hygienemaßnahmen traten die Sportlerinnen und Sportler an drei aufeinanderfolgenden Tagen zur Sichtung an. Ausgetragen wurde jeweils ein Halbfinale, an dem in den Rennen der Kajak-Damen alle 14 Teilnehmerinnen der Leistungsklasse und U23 teilnahmen. Die sechs Besten machten dann im Finale die Entscheidung unter sich aus. Dabei fuhren die Kanutinnen, die bereits für die Olympiade gesetzt waren – die Ausscheidung hatte schon 2019 stattgefunden –, sowie das Ersatzboot außer Konkurrenz mit.

Anna Faber gelang am ersten Tag ein hervorragender Einstieg. Nach dem Einzug ins Finale konnte sie sich nochmal deutlich steigern und siegte trotz einer Torberührung in der Sichtung. Damit brachte sie sich in eine gute Ausgangslage gegenüber ihren Mistreiterinnen. Der zweite Tag hätte für sie bereits die Entscheidung bringen können. Sie hielt dem aufsteigenden Druck stand und fuhr als Vierte ins Finale. Dort konnte sie sich erneut verbessern, blieb aber anderthalb Sekunden hinter der 31jährigen Cindy Pöschel aus Leipzig auf Platz 2 in der Wertung. Beide Athletinnen traten damit am letzten Tag mit gleichem Punktestand (0 Punkte Sieg + 2 Punkte 2. Platz) an und machten die Entscheidung unter sich aus. Erneut gelang Faber auf schwer gehängter Strecke, die sie durch alle Walzen des Wildwasserkanals schickte, der Einzug ins Finale. Wieder unterbot sie ihre Fahrzeit aus dem Halbfinale. Doch die Leipzigerin Pöschel konnte erneut ihren Heimvorteil nutzen und sich mit einer beeindruckenden Vorstellung vor Faber positionieren. Damit war die Entscheidung für die Teilnahme an der EM Anfang Mai gefallen. „Ich bin sehr enttäuscht und wäre gerne nach Ivrea gefahren,“ erklärte Faber.

Die Wahlaugsburgerin vom WSC Bayer Dormagen hatte an allen drei Tagen aber eine konstant starke Leistung gezeigt, auf die sie stolz sein kann. Die Bedingungen waren für sie in den letzten Monaten nicht optimal. Ihre Trainingsstrecke, der Eiskanal in Augsburg, wurde umgebaut, sodass die dort ansässigen Sportler/innen nur auf dem weniger anspruchsvollen Jugendkanal trainieren konnten. Fahrten zu internationalen Strecken im Ausland und damit Erfahrung auf „dickem“ Wasser waren wegen der Pandemie so gut wie unmöglich.

Bei aller Enttäuschung gibt es für Faber aber doch noch einen positiven Ausblick. Sie darf im Sommer an 3 Weltcuprennen teilnehmen: „Klasse, dass ich neben Seu (Spanien) und Pau (Frankreich) auch noch in Prag starten darf – endlich wieder Wettkampf!“ Auf den Weltcups tritt sie dann mit Pöschel erneut in Konkurrenz, nämlich um die Teilnahme an den Weltmeisterschaften im Herbst in Bratislawa.

 

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