Anna Faber ist Deutsche Meisterin

Dormagen, 21. September 2021

Bei den Deutschen Meisterschaften im Kanuslalom fuhr Anna Faber einen beeindruckenden Sieg heraus. Eigentlich sollten die Wettkämpfe in Hohenlimburg stattfinden, wo Faber bereits 2019 auf ehemals heimischer Strecke siegte. Doch die Flutkatastrophe hatte auch auf dem Kanal an der Lenne gewütet und ihn als Austragungsort unmöglich gemacht. Glücklicherweise sprang München mit dem Floßkanal parallel zur Isar in die Bresche.

An normalen Tagen eher Zahmwasser verwandelte sich die Strecke mit Einbauten von Holzabweisern in einen Wildwasserparcours mit vielen Sprintstrecken und einer heftigen Walze, die sich als Schlüsselstelle entpuppte.

Faber konnte bereits am Samstag bei den Qualifikationsrennen überzeugen. Trotz Torstabberührung schloss sie das Rennen mit Platz 1 ab. Im Halbfinale fuhr sie im schwieriger gehängten Parcours ihre Stärken aus und nahm als einzige Frau die Abwärtskombination im unteren Abschnitt direkt. Den so gewonnenen Vorsprung konnten ihr auch zwei Strafsekunden nicht nehmen, und sie qualifizierte sich als erste für’s Finale. Unter den besten Zehn blieb sie ihrer Linie treu, fuhr die Torkombination wieder direkt und holte sich mit ihrem dritten Sieg verdient den Meistertitel vor Annkatrin Plochmann aus Nürnberg-Führt und Selina Jones aus Augsburg. „Lieber wäre ich jetzt bei der WM in Bratislava, aber ich bin froh, dass ich hier zeigen konnte, was ich kann“, resümierte Faber.

Für die Weltmeisterschaften war Faber vergangene Woche nicht nominiert worden, nachdem sie beim Weltcup in Pau den Leistungsnachweis der Top 15 verpasst hatte. Dort starten diese Woche nun lediglich Ricarda Funk und Elena Apel im Kajak der Damen.

Eine weiter Medaille erkämpften sich Marie Gottowik und Jeffrey Piontek vom WSC Bayer Dormagen im Kanadier Zweier bei den Herren. Sie belohnten sich mit Platz zwei hinter Hannes und Paul Seumel aus Halle.

Ebenfalls Silber ging an eine Renngemeinschaft aus Schwerte und Dormagen bei den Junioren, hier war der Jugendfahrer Marten Konrad Mitstreiter vom WSC. Pech widerfuhr ihm im Halbfinale, für das er sich am Vortag noch mit Platz 1 klar qualifiziert hatte. Tor 19 wurde für ihn wie für viele zum Verhängnis, mit 50 Strafsekunden wegen Nichtbefahrung hatte er keine Chance mehr aufs Finale. Kein Beinbruch für den Sechzehnjährigen, zählt er doch bereits zu den besten Juniorfahrern der Welt. Die Frauenmannschaft mit Faber, Gottowik und Katharina Peter wurden Vierte, Peter 14. Und Gottowik 20. Im Einzelrennen.

Piontek erstritt im Kanadier Einer bei den Herren Platz 9, Ole und Tom Tanha kamen in ihren Rennen (Junioren und Jugend) auf Platz 22 und 52. Der sechzehnjährige Stürzelberger Jonas Hausman kugelte sich in der Walze beim Training schmerzhaft die Schulter aus, er ist aber wieder wohlauf und kommentiert seinen Sportunfall: „Sagt allen, wie atemberaubend unser Sport ist.“

Geschrieben von: E.Faber
Foto: F. Anton

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