Europas modernstes Kranschiff beim WSC vor Anker

Dormagen, 28. April 2023  In der Buhne vor dem Vereinsgelände des WSC Bayer Dormagen, wo sonst kleine Paddelboote auf den Wellen des Rheins tanzen, liegt bis heute noch das 86 Meter lange Kranschiff „Stormvogel“. Die Firma Hülskens hat hier zwei fast sechs Tonnen schwere Dalben in den Rheingrund gerammt und baggert die Buhne auf eine Tiefe von 4 Metern aus.

Kaum hörbar fährt das Schiff am Morgen über den Rhein, um den Aushub stromabwärts an einer Kribbe abzuladen. „Hier bilden sich tiefe Löcher, die im schlimmsten Fall die Kribbe zum Einsturz bringen“, erklärt Dirk Koschechnick von der Firma Hülskens. Der Stormvogel wird von einem Elektromotor angetrieben und ist dank erhöhter Tragfähigkeit, großer Hebekraft und sehr variablem Tiefgang vielfältig einsetzbar. Unter anderem war das Schiff auch an den Arbeiten an der Leverkusener Brücke beteiligt und aufgrund dessen Star einer Sendung mit der Maus.

WSC-Vorsitzender Jürgen Münchow und Jens Kollosche, Stellvetreter und Leiter des Projekts, sind stolz: „Wir freuen uns, dass nach anderthalb Jahren der Planung, die von Rückschlägen und Kostensteigerungen durchkreuzt wurden, nun endlich die Voraussetzungen für eine neue Toranlage geschaffen wurden“. Unter anderem musste der Kampfmittelräumdienst anrücken, da immer noch Minen aus dem 2. Weltkrieg unten im Rhein schlummern könnten. Vereinsmitglied Theo Nüsing weiß zu erzählen, dass sogar der Kapitän der Rheinfähre bei der Aktion mithalf und die Einsatzkräfte des Kampfmittelräumdienstes mit der Fähre wegen Ermangelung eines intakten Bootes in die Buhne steuerte.

Die Gesamtkosten des Projekts von ca. 150 000 Euro sind immens und nur zu stemmen, weil 75% aus dem Landesförderprogramm „Moderne Sportstätten 2022“ übernommen werden. Dennoch bleibt noch ein nicht unerheblicher Teil für den Verein zu tragen, aber Münchow ist zuversichtlich: „Wir haben gespart und machen hier auf dem Bootshausgelände viel in Eigenleistung. Aber ohne die neue Toranlage könnte unser Verein die gute Jugendarbeit der letzten Jahrzehnte nicht mehr fortführen.“

Nun kann zwischen die beiden Dalben ein Ponton mit einer Toranlage befestigt werden, der auf der Rheinoberfläche schwimmt und so bei jedem Wasserstand Slalomtraining ermöglicht. In Jahren extremer Schwankungen hatte die alte Toranlage, bei der zu Saisonbeginn jedes Jahr Torstangen an einer Kribbe angebracht werden mussten, ausgedient. „Die neue Anlage ist ganz besonders wichtig für unseren Nachwuchs. In den letzten Jahren mussten wir zum Slalomtraining immer zur Erft fahren. Nun können wir wieder wie früher direkt vor Ort trainieren“, freut sich Münchow, und Kollosche ergänzt: „Wenn dann in ein paar Jahren noch der Wildwasserkanal am Straberg-Nievenheimer-See fertiggestellt sein sollte, sind wir in unserer Kanuregion wieder sehr gut aufgestellt.“

Die vielen jungen Wassersportfreunde des WSC und ihre Trainerinnen und Trainer freuen sich ganz besonders darauf.

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